Aus Zuneigung und Sehnsucht ging ich vor dem Schlafengehen noch „schnell“ an den inneren Ort in dem Boot auf dem See. Ich wusste, dass es schön werden würde. Ich nahm Platz und sagte zu Ihm – und war mir sicher, dass es der Vater ist, der rechts neben mir sitzt: „Danke, dass Du redest!“ Er wandte sich mir zu und ich konnte sehen, dass er danach suchte, dass mein Herz näher zu Ihm kam. Es war, als wäre mein Herz ein Scheues, Vorsichtiges. Aber er konnte nicht sagen, was er zum Ausdruck bringen wollte, weil mein Herz noch nicht nah genug war. Mein Herz schlich auf Ihn zu, es hatte dafür genug Vertrauen. Dann erst antwortete Er: „Ich liebe es!“
Ich verließ die Szene, stand vom Schreibtisch auf, kniete mich auf dem Teppich hin und betete Ihn an.
Später kam mir dieser Gedanke:
Wenn Gott sagt: „Gib mir, mein Sohn, dein Herz …!“ (Spr 23,26), dann ist das Problem, warum dieser Sohn das nicht schon längst getan hat nicht, dass er es für sich selbst behalten will oder Gott nicht mag oder ein „schlechter Christ“ ist usw. Man kann Gott sein Herz vielleicht nicht aus beliebiger Entfernung (Distanz des Misstrauens) und Entfremdung zuwerfen. Will ich Ihm mein Herz denn geben, dann betrete ich einen Weg: Ich hab Ihn ein bisschen erkannt und will ihm jetzt hinterher. Ich will die Spur nicht verlieren. Ich suche nach der Sättigung und dem Glück, dass ich empfand, als ich ihn etwas mehr erkannte und er mich ansprach und ich wusste, dass er mich meint.
(Bevor mein Herz glauben kann, dass Er mich liebt, muss es erkennen, dass er mich meint.)
Wenn er meine Annäherung erwiedert und mich dann plötzlich schon wieder auf seine besondere Weise mit irgendeiner offensichtlichen Zuwendung überrascht, dann bin ich um so glücklicher – für einen Moment lang, ich bin ja noch nicht im Himmel. Aber ich weiß, dass das das Manna ist, dass aus dem Himmel kommt um mich zu heilen und satt zu machen – für einen Moment jedenfalls. Mein Hunger nach Ihm wird größer. Das ist kein Trick, mit dem er mich verführen will. Ich habe das geschmeckt, wozu ich geschaffen bin: Eins zu sein mit Ihm, mit Ihm zusammen sein.
Wenn er sagt: „Gib mir, mein Sohn, dein Herz …!“, dann ist das Seine Einladung, dass ich mich auf den Weg mache, Freund und Liebender zu sein. Es kann auf jedem Schritt vollkommen sein und trotzdem wächst die Vertrautheit mit zunehmendem Erkennen weiter und weiter Und damit wächst die Liebe weiter und weiter. Da wird wohl auch das geschehen, was beschrieben wird: „von Glaube zu Glaube“ und „von Herrlichkeit zu Herrlichkeit“.
Na, das kann ja heiter werden!